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Beitrag von hzol So Nov 23 2014, 10:12

MARCEL DUCLAUD schrieb:Allmählicher Abgesang

Der Ausstieg beginnt. Vorbereitungen für 2015 werden bei der Heidebahn nicht mehr getroffen. Laut Ministerium sind die bei den Jedermann-Fahrgästen weit hinter den Erwartungen zurück geblieben.


BAD SCHMIEDEBERG.
Die Vorbereitungen für den Ausstieg laufen. Denn dass die Heidebahn tatsächlich noch eine Chance hat, glauben nicht mehr viele Menschen. Trotz tausender Unterschriften, die für den Erhalt der Bahnstrecke zwischen Wittenberg und Bad Schmiedeberg gesammelt worden sind, trotz zahlreicher Bemühungen von verschiedener Seite, die vom Land geplante Abbestellung doch noch zu verhindern.

Vorlaufzeit läuft ab

„Die Vorlaufzeit für die Organisation eines Eisenbahnbetriebes für das Jahr 2015 läuft für uns jetzt ab“, schreibt Wolfgang Vorpahl, Betriebsleiter Eisenbahn beim Betreiber, der Vetter GmbH, in einer Mail. Es geht um das Bestellen von Trassen und Haltepunkten, das Mieten von Fahrzeugen, das Binden von Reparaturkapazität, das Halten der Lokführer.

Das alles müsste geschehen, um im neuen Jahr mit dem Zug wieder an den Start zu gehen. Wird es aber nicht, weil die Perspektive fehlt. Dass er frustriert ist, räumt Vorpahl ein. „Wir haben es ehrlich gemeint“, sagt der Bahn-Experte gegenüber der MZ, andere nicht, wie er glaubt. Vorpahl spricht von Tricksereien, von „unakzeptablen und in Teilen falschen Begründungen des Verkehrsministeriums“.

Vorwürfe ans Ministerium

Da geht es zum einen etwa um differierende Nutzerzahlen. Laut Ministerium sind die bei den Jedermann-Fahrgästen weit hinter den Erwartungen zurück geblieben. Der Betreiber führt eine deutliche Steigerung ins Feld, rund 300 Fahrgäste seien es im Durchschnitt wochentags pro Tag 2013/2014 gewesen. Zudem wirft Vorpahl dem Ministerium vor, mit zu hohen Kosten zu argumentieren, mit der Folge, dass der Verkehrsausschuss des Landtages sich gegen einen Weiterbetrieb der drei zur Disposition stehenden Strecken (neben der Heidebahn sollen die „Wipperliese“ Klostermannsfeld und die Strecke Merseburg-Schafstädt verschwinden) entschieden habe. Die tatsächlichen Kosten seien deutlich niedriger. Das „deutlich“ ist dem verkehrspolitischen Sprecher der Grünen, Dietmar Weihrich, zu hoch gegriffen: „Das ist ein bisschen überzogen.“ Auch von Irreführung will der Landtagsabgeordnete nicht reden. Die Strecken erhalten aber schon. „Das ist noch nicht vom Tisch“, sagte Weihrich auf MZ-Anfrage und kündigte an, im Finanzausschuss eine Erhöhung des Etats um etwa sieben Millionen Euro für den Doppelhaushalt 2015/2016 zu fordern, die Summe, die es bräuchte, um den Betrieb auf den drei Strecken fortzusetzen.

Fakten geschaffen

Wie die Erfolgsaussichten sind, mochte er gestern nicht beurteilen. Dass aber Unterstützung von sozialdemokratischer Seite kommen könnte, macht Weihrich Mut. Denn der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Holger Hövelmann, hat die Schließung der Bahnlinien als fatal bezeichnet - für die demografische, kulturelle und touristische Entwicklung des Landes.

Dass er unglücklich ist mit der Art und Weise, wie Fakten geschaffen werden, betont Hövelmann ausdrücklich gegenüber der MZ. Das Parlament und die politische Kontrolle blieben weitgehend außen vor, kritisiert der Politiker. „Das frustriert uns, das kann so nicht sein.“ Der Landtag entscheide lediglich mit dem Haushalt über den schienengebundenen Personennahverkehr, die ganzen wichtigen Details regelten Ministerium und Nahverkehrsservice (Nasa). „Wir haben Möglichkeiten aufgezeigt, um das nötige Geld für den Weiterbetrieb zusammenzukratzen - durch das Verschieben von Investitionen.“ Das sei nicht akzeptiert worden. „Wir können das nicht erzwingen“, eben weil diese Fragen der politischen Entscheidungskompetenz entzogen seien. Hövelmann spricht gar von einem „unfreundlichen Akt“ des (von der CDU geführten) Ministeriums, „weil mitten in den Haushaltsverhandlungen Fakten geschaffen werden“.

Wolfgang Vorpahl bedankt sich unterdessen bei sämtlichen Mitstreitern, die gekämpft und mit ihrem Engagement ihre Verbundenheit mit der Bahn und mit der Region zu Ausdruck gebracht haben. „Ein solches Ende“, bemerkt Vorpahl, „hat die Heidebahn nicht verdient.“ Er versucht noch, einen Abschied zu organisieren, der nicht zuletzt ein Zeichen der Solidarität beinhaltet. Mit den Betreibern der Wipperliese will Vorpahl ins Gespräch kommen, um einen Ausflug der Bahn, die ja ebenfalls vor dem Aus steht, in den Kreis Wittenberg zu organisieren.
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