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Ohratalbahn - Gotha-Gräfenroda
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Ohratalbahn - Gotha-Gräfenroda
TAWieland Fischer schrieb:
Betreiber der Ohratalbahn denken an Personenverkehr
02.10.2014 - 07:30 Uhr
Zossen Rail aus Brandenburg ist der neue Betreiber der Bahnstrecke Gotha-Gräfenroda. Die Betriebsgesellschaft will mit Anrainern über den Ausbau des Güterverkehrs und möglichen Personenverkehr auf der Strecke sprechen. Derzeit rollen zwischen Gotha und Emleben vor allem Tankzüge.
Eisenbahnbruecke Landkreis Gotha Gotha Uelleber Strasse Gothaer Strasse Thema Eisenbahnbruecken Die Ohratalbahn am Übergang zur Kleingartenanlage am Boilstaedter Wasser. Die Brücke gehört zur Ohratalbahn und wird zwei bis drei Mal am Tag von Gueterzeuegen befahren. Archiv-Foto: Peter Riecke
Gotha. Auf der Strecke der Ohratalbahn ruht der Verkehr. Nicht ganz. Die Zossen Rail hält den Güterverkehr zwischen Gotha und Emleben aufrecht. Nun denken die Brandenburger an einen weiteren Ausbau des Betriebs. Mit Ohratalbahn-Anrainern will das Unternehmen am Donnerstag, 16. Oktober, 19 Uhr in Crawinkel, in der Gaststätte "Zur Schweiz" ins Gespräch kommen, um die Zukunftsaussichten für die Strecke zu sondieren.
Die Zossen Rail Betriebsgesellschaft mbH geht davon aus, dass eine Intensivierung des bestehenden Güterverkehrs bis hin zur Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf der Ohratalbahn möglich wäre. Das hat deren Geschäftsführer Jörn Schneider in einem Schreiben Crawinkels Bürgermeister Heinz Bley (CDU) signalisiert. Natürlich sei dabei die Unterstützung der Kommunen wichtig, um die Signale der Bahnstrecke wieder auf Grün stellen zu können, fordert Zossen Rail die Kommunen auf. Heinz Bley denkt, dass die Strecke eine Verbindung der Wirtschaftsstandorte Gotha, Ohrdruf, Arnstadt werden könnte. Sogar das Erfurter Kreuz ließe sich auf einer Schleife einbeziehen, sagt er. Crawinkel will den Bahnhof samt Umfeld einer neuen Nutzung zuführen
Die Bahnstrecke Gotha - Emleben - Gräfenroda liegt jetzt komplett in der Verantwortung der Zossen Rail Betriebsgesellschaft als neuen Betreiber. Im Herbst 2013 hatte das Unternehmen die Strecke im Ilmkreis gepachtet, die von der Kreisgrenze nach Gotha dieses Jahr. Im Auftrag der Firma Unitank rollen zwischen Gotha und Emleben vor allem Tankzüge. Hinzu kommen ab und an Holztransporte ab dem Holzlagerplatz in Ohrdruf. Personenzüge fahren nach wie vor nicht. Gänzlich ausschließen möchte Jan Jähnke, Geschäftsführer der Zossen Rail GmbH, die Wiederbelebung der Ohratalbahn etwa für touristische Zwecke aber nicht.
Die Zossen Rail ist im Laufe des ersten Halbjahres an die Anliegergemeinden der Ohratalbahn und den Landkreis herangetreten, um in eine "Diskussion über die Zukunft der Bahnstrecke" zu treten, bestätigt das Landratsamt. Kreisbeigeordneter Thomas Fröhlich (CDU) werde die Vertreter der Gemeinden zu einer Beratung einladen, um Interessen auszutauschen beziehungsweise zu bündeln und eine Verhandlungsstrategie gegenüber Zossen Rail zu erarbeiten, kündigt Adrian Weber, Pressesprecher des Landratsamtes Gotha an. Euphorisch sieht man in der Kreisverwaltung die Aktivitäten nicht. 2011 waren auf der Scharmützelseebahn GmbH die Gleise und Schwellen entfernt worden. Zwei Jahre zuvor hatte das Unternehmen (damals noch Erlebnisbahn GmbH Zossen-Jüterbog) die etwa 17 Kilometer lange Strecke Bad Saarow - Beeskow von der Bahn gekauft. Touristisch-musealer Zugverkehr sollte hier stattfinden, wenn öffentlicher Zugverkehr nicht finanziert würde.
Anfang dieses Jahres hatten Werner Pidde , Landtagsabgeordneter aus Waltershausen, und der Crawinkler Stefan Schambach (beide SPD) darauf hingewiesen, dass die Strecke betriebsbereit gehalten und vor Demontage geschützt werden müsse, nachdem es zu Demontagearbeiten an Gleisanlagen im Bereich des Crawinkler Bahnhofs gekommen war.
Der Landesregierung zufolge handelte es sich bei den Demontagearbeiten um den Rückbau vom Netz genommenen Gleisanlagen in den Bahnhöfen. Dabei schöpfe der Pächter des Streckenabschnitts Emleben-Gräfenroda so genannte Schrottpotenziale aus. Der Umfang der betriebspflichtigen Eisenbahnanlagen seien dadurch nicht reduziert worden.
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Die 2011 stillgelegte Ohratalbahn soll wieder rollen
TADirk Bernkopf schrieb:Crawinkel (Gotha). In Crawinkel diskutiert eine Arbeitsgruppe über die Zukunft der Bahnstrecke zwischen Gotha und Gräfenroda
Momentan wird nur die Strecke bis Emleben von Tankzügen befahren. Eine Wiederbelebung des Güterverkehrs könnte auch den Personenverkehr rentabel machen. Foto: Dirk Bernkopf
Die Zossen-Rail Betriebsgesellschaft übernahm 2013 die Bahnstrecke zwischen Gotha undGräfenroda in einem betriebsfähigen Zustand von der Deutschen Bahn und wirbt für eine Wiederaufnahme des Ende 2011 eingestellten Personenverkehrs auf der Strecke. Jetzt trafen sich Bürgermeister, Politiker und bahninteressierte Bürger bereits zum zweiten Mal mit Vertretern der im brandenburgischen Zossen beheimateten Bahngesellschaft.
Knapp 30 Menschen kamen in der Gaststätte "Zur Schweiz" in Crawinkel zusammen. Während sich ein Gast direkt für Schweizer Verhältnisse auf der Ohratalbahnstrecke einsetzte, herrschte vor allem bei den Politikern gedämpfte Euphorie. Thomas Fröhlich(CDU), Zweiter Beigeordneter des Landrates, machte klar, dass nur der FreistaatThüringen als Träger des Schienen-Personennahverkehrs die Strecke wieder bestellen könne.
Der Freistaat hatte allerdings die Strecke einst aus Gründen einer zu geringen Auslastung erst bei der Bahn abbestellt. Unter anderem berief man sich damals auf eine Zählung der Fahrgastzahlen. Die Art und Weise der Zählung wurde in der Crawinkler Runde heftig diskutiert. So habe man die Fahrgäste erst gezählt, nachdem die Frühverbindung von der Bahn gestrichen wurde.Streckenbetreiber will kein Konzept erstellen
Crawinkels Bürgermeister Heinz Bley (CDU) warf der Bahn mangelndes Interesse bei der Vermarktung ihrer Gütergleisanschlüsse im Ohrdrufer Gewerbegebiet vor. "Immerhin haben die Firmen ihre Gleisanschlüsse oft gefördert bekommen und nie benutzt", gabBley zu bedenken.Im Jahr 2011 hatte der Kreistag die Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr beauftragt, eine Studie zur Bahnstrecke zu erstellen. "Herausgekommen ist aber nur eine Bestandsaufnahme mit trüber Aussicht in die Zukunft", verbarg Thomas Fröhlichseine Enttäuschung nicht. "Wir brauchen ein Alleinstellungsmerkmal und mindestens 500 Fahrgäste pro Tag. Wir müssen den Freistaat mit knallharten Fakten zur Wiederinbetriebnahme überzeugen."
Dass die geforderte Fahrgastzahl erreicht werden kann, darüber war man sich inCrawinkel ziemlich einig. Jörn C. Schneider, Geschäftsführer der Zossen-Rail, glaubt dies zu erreichen, indem man einfach einen Haltepunkt im Gewerbegebiet Ohrdruf einrichtet. Wer allerdings auf ein umfassendes Konzept der Betreiber an diesem Abend wartete, der wurde enttäuscht.
"Zossen-Rail wird schon aus Neutralitätsgründen kein Konzept erstellen", sagte Schneider und erklärte, dass auch er ein großes Potenzial im Güterverkehr sehe. Zudem müsse man die Pendler auf die Schiene locken. Um die Personalkosten zu senken - Schneider rechnet mit anderthalb Millionen Euro pro Jahr - plädierte er für die Umstellung auf automatische Schrankenanlagen.Gemeinde will den Bahnhof kaufen
Zudem solle ein Parallelverkehr zwischen Bus und Bahn tunlichst vermieden werden. Eine Möglichkeit wäre das sogenannte Schmiedeberger Modell, nachdem die Busunternehmer gleichzeitig die Bahnbetreiber sein könnten.
Hans-Georg Fischer, Bürgermeister von Frankenhain, hält eine Parkplatzerweiterung am Bahnhof für notwendig. "Crawinkel hat einen tollen Bahnhof, er könnte der zentrale Punkt für die Verkehrsbewegung im Ort werden", sagte Bürgermeister Bley und stellte in Aussicht, dass die Gemeinde das Gebäude kauft. "Crawinkel ist bereit etwas zu unternehmen." Bley berichtete, dass die Zahl der Radtouristen nach der Einstellung des Bahnverkehrs im Ort zurückgegangen sei.
Volker Feldheim, Betriebsleiter Zossen-Rail, forderte bei einer Wiederinbetriebnahme einen bedarfsgerechten Fahrplan. Arne Behrens, Geschäftsführer der Bahnbetriebsservicegesellschaft (NVS) Thüringen mbH, zeigte sich gesprächsbereit, zumal offensichtlich das auf zweieinhalb Jahre angelegte Pilotprojekt der Rennsteigbahn momentan gut angenommen wird. "Wir fahren gerade in Dreifachtraktion, um die Fahrgäste auf den Rennsteig zu bringen", so Behrens. "Die zentrale Frage ist immer, warum soll hier jemand mit der Bahn fahren. Denn die Alternative steht bei vielen in der Garage." Thomas Fröhlich vermisste in der Runde weitere offizielle Vertreter der Anrainer-Gemeinden: "Eine Wiederinbetriebnahme kann nur als Gemeinschaftsaufgabe gelöst werden."
"Das Konzept muss der Kreis Gotha machen", forderte Jan Jähnke, ebenfalls Geschäftsführer von Zossen-Rail. Er widersprach den Gerüchten, dass seine Firma stets den Abbau von Gleisanlagen im Sinne habe. "Wir sind momentan nur Pächter der Bahnstrecke, Besitzer ist weiterhin die Deutsche Bahn", stellte Jähnke klar. "Wir können die Infrastruktur gar nicht abbauen." Außerdem sei seine Firma erst an die Bürgermeister herangetreten mit der Bitte, über die Zukunft der Bahnstrecke zu diskutieren. Jähnke hofft in den nächsten ein, zwei Jahren auf ein schlüssiges Konzept für die Ohratalbahn.
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